Kennt ihr das: Ihr habt ein Ziel vor Augen und geht mit Volldampf drauflos? Aber der Weg ist mit Steinen gepflastert. Die Geschichte einer willensstarken Jobbewerberin bei BMW soll allen Mut machen, die an sich und ihre Möglichkeiten glauben.

Neben meinem Job als IT Projektmanagerin betreue ich seit einiger Zeit Studenten, die entweder als Praktikanten oder als Werkstudenten bei BMW arbeiten. Die Bewerber werden straff ausgesiebt. Entsprechend groß ist das Engagement der Youngster. Sie wollen während ihres Praktikums wirklich etwas reißen, sind selbstbewusst und hoch motiviert. Bei einem Kaffee fragte mich nun unsere Werksstudentin Anna unvermittelt: „Wie stehen eigentlich meine Chancen, eine Festanstellung zu bekommen?“ Das kam für mich überraschend. Aber warum eigentlich? Was mich verblüffte, war für sie die ganz normale, logische Konsequenz aus ihrem erfolgreichen Hineinschnuppern bei uns. Anna hat das Zeug zu mehr. Ich kann ihre Arbeitsweise gut einschätzen. Immerhin war sie jetzt schon über zwei Jahre bei mir. Ja, sie passt zu BMW. Deshalb gab ich ihr den Rat: „Es gibt immer eine Chance, Anna. Bitte bewerbe dich.“

Ich hatte noch Tipps parat und bot ihr meine Hilfe an. Sie sah mich mit großen Augen an, die sehr zuversichtlich wirkten. Anna wollte umgehend Verantwortliche für mehrere Stellen kontaktieren, die sie sich schon ausgesucht hatte. Doch als ich sie einige Tage später ansprach, schien sie verunsichert und wechselte das Thema. Was war los? Hatte sie die Hoffnung verloren? Aber warum? Ich fühlte, dass etwas nicht stimmte. Anna war sonst immer so positiv. Nach dem Studium das richtige Unternehmen zu finden, ist natürlich eine Herausforderung. Klar. Und dass es Absagen gibt, auch verständlich. Aber sie hatte auch etwas vorzuweisen: eine Ausbildung mit Abitur im Einzelhandel, dann Werkstudentin bei BMW mit Projekt und Budgeterfahrung, das soll ihr mal jemand mit Mitte 20 nachmachen. Und ja, sich bei BMW zu bewerben ist eine aufregende Tour. Später erfuhr ich: Ein unvorsichtiger Kollege hatte ihr erzählt, dass er genau wüsste, wie es für Bewerber läuft: „Wenn Stellen ausgeschrieben werden, hat der Verantwortliche bereits jemanden im Hinterkopf. Und eine Bachelorandin hat dabei nicht die Spur einer Chance.“ Ein paar Absagen schienen diese Worte zu unterstreichen. Das hatte Anna ins Grübeln kommen lassen. Doch war sie letztlich selbstbewusst genug, um sich von solchen Aussagen nicht dauerhaft verunsichern zu lassen. Anna ist nun mal keine, die sich durch kleine Niederlagen von ihrem Weg abbringen lässt. Sie hat dann eine Stelle bei uns im Datenanalyse-Team bekommen. Sie wird es noch weit bringen!

Was ich daraus gelernt habe? Niemand weiß, was möglich ist, bis er/ sie es probiert hat.

Ilona Libal ist Diplom-Informatikerin und IT-Projektleiterin bei einem Automobilkonzern. Wie Arbeit aussehen kann, die begeistert, Freude macht, vernetzt – dazu erzählt sie in diesem Blog Geschichten von tollen Menschen und Veränderungen. Sie möchte Wissenswertes verfügbar machen und Schwung in den Arbeitsalltag ihrer Leser bringen.